Diese Äußerung eines 16-jährigen Teenagers im Zusammenhang mit seinen Erfahrungen das weibliche Geschlecht betreffend waren zunächst etwas kryptisch, nach entsprechender Nachfrage aber plausibel. Der Junge war Schülermediator und hatte für seine Eroberungszüge die in der AG Streitschlichtung erlernte Technik des aktiven Zuhörens verinnerlicht.
Aktives Zuhören vermittelt das Interesse des Zuhörers am Sachverhalt und das Bemühen um Verständnis. Der Gesprächspartner, ob nun im obigen Beispiel die Dame der Wahl oder in der Mediation der Mediant, fühlen sich verstanden, können Ihre Gefühle und Bedürfnisse wertfrei äußern und werden in die Lage zur Selbstreflexion versetzt.
Durch aktives Zuhören wird das Gesagte in das Gemeinte übersetzt, werden Gefühle die sich hinter Fakten verbergen aufgedeckt, Verallgemeinerungen konkretisiert und die Aussagen des Gesprächspartners zielgerichtet gespiegelt.
Durch die dem aktiven Zuhören immanenten Fragestellungen: „Was meinst Du mit dieser Aussage?“ und „Warum ist Dir das so wichtig“ fühlt sich der Gespächspartner auch tatsächlich ernst genommen anstatt vorschnell bewertet.
Aktives Zuhören ist also die Grundvoraussetzung einer guten Kommunikation – nur wer wertfrei erfragt, was sein Gegenüber denn wirklich sagen will, kann angemessen reagieren.